Das Weltranglistenturnier im Para-Tischtennis “Slovenia Open-Lasko”, das in diesem Jahr vom 08. bis 11.05.2019 stattfand, war mit 430 Spielern besetzt und ist damit das weltweit größte Para-Tischtennis-Turnier. Alle Wettkampfklassen spielten in einer Halle (an 23 Tischen).

Für Dirk Hartmann, der im vergangenen Jahr mit 47 Jahren mit dem Para-Tischtennis in der Wettkampfklasse 11 (intellektuelle Beeinträchtigung) in Elgershausen begonnen hat und im Regelsport seit 27 Jahren Tischtennis beim Tuspo Grebenstein spielt, war es seine 2. Teilnahme an einem Weltranglistenturnier.

Anmerkung: Da der Tuspo Grebenstein nicht Mitglied im Deutschen Behindertensportverband ist, startet Dirk im Para-Tischtennis für den TTC Elgershausen. 

In seiner Wettkampfklasse 11 nahmen 22 Spieler teil.

Die Klasse 11 war, wie die anderen Wettkampfklassen auch, äußerst gut besetzt. Von den ersten 20 der Weltrangliste waren in dieser Klasse 14 Spieler vertreten.

Dirk hatte im Einzelwettbewerb als Gruppengegner den Spanier Eduardo CUESTA MARTINEZ (Weltrangliste Nr. 6) und den Japaner Takashi TAKEDA (Weltrangliste Nr. 13).

Gegen den Spanier hat Dirk nach einem sehr guten Spiel mit 2:3 in Sätzen und 10:12 im 5. Satz denkbar knapp verloren.

Im anschließenden Spiel gegen den Japaner, in dem Dirk das erste Mal gegen einen Penholder-Spieler gespielt hat, führte der Japaner 2:1 in Sätzen und 9:3 im 4. Satz. Alle, die nicht gedacht haben, dass Dirk in diesem Spiel noch etwas „drehen“ könnte, wurden eines Besseren belehrt. Dirk holte nach und nach auf und gewann tatsächlich diesen Satz noch 12:10. Im 5. Satz konnte er gegen den Japaner 11:7 gewinnen.

Das neue Motto lautet nun: „Der Satz ist erst zu Ende, wenn er zu Ende ist“ und man kann auch bei einem Spielstand von 3:9 noch gewinnen oder bei 9:3 noch verlieren.

Durch den Sieg hatte Dirk das Achtelfinale erreicht und war unter den letzten 14 Spielern.

Dort traf er auf einen weiteren Japaner, Toshiya TAKAHASHI, gegen den er dann 0:3 verlor.

Die Geräuschkulisse, die bei einem solchen Turnier vorherrscht, insbesondere wenn die Japaner spielen, kann man sich in Deutschland nicht wirklich vorstellen. Einige der Spieler „schreien“ bei jedem Punkt, den sie machen. Dazu können durchaus auch Netz- und Kantenbälle gehören, denn das sind aus deren Sicht wohl besonders gut platzierte Bälle, oder auch Fehlaufschläge des Gegners.

Im Teamwettbewerb hatten Dirk und sein Partner Florian Hartig aus Nürnberg ebenfalls sehr starke Gegner und allesamt junge Asiaten. Das erste Spiel hatten sie gegen Japan 1 (Weltrangliste 7+8), dass Dirk und Florian klar verloren haben. Im zweiten Spiel gegen die Koreaner (Weltrangliste 5+9) hatten sie im Doppel eine Chance, haben dieses dann aber 1:3 verloren (einen Satz 11:13 und einen 16:18).

Mit dem Sieg gegen den Japaner (Weltrangliste 13) hat Dirk nun gegen den zweiten Weltranglistenspieler gewonnen (das erste Mal beim Turnier in Lignano im März) und wird nun bereits nach seiner 2. Teilnahme an einem Weltranglistenturnier ab Juni auf der Weltrangliste der Wettkampfklasse 11 aufgeführt, auf der aktuell 35 Spieler aus der ganzen Welt gelistet sind. Damit hat – als Dirk im letzten Jahr mit Para-Tischtennis begonnen hat – niemand gerechnet.

Für Dirk war die Teilnahme an den beiden Weltranglistenturnieren in Italien und Slowenien ein unvergessliches  Erlebnis.

Einen großen Anteil am Erfolg hat auch seine „Betreuerin“ Antje Steinweg (Kelze), die ihn bei beiden Turniere begleitet hat und auch bei nationalen Turnieren unterstützt.

Kategorien: Tischtennis

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