TV Jahn Kassel – TuSpo Grebenstein 2:3 (23:25, 25:20, 27:29, 25:22, 10:15)
Donnerstagskrimi in Kassel
Donnerstags 20 Uhr: ungewöhnlicher Tag, ungewohnte Uhrzeit beim Auswärtsspiel gegen den (Vorsicht: Teaser!) ehemaligen Tabellenzweiten TV Jahn Kassel.
Die Leistung des TuSpo ist umso bemerkenswerter, hatte man in dieser Besetzung noch nie zusammen gespielt. An diesem Abend gaben Alexander Klein-Schmidt und Viktor Lieder ihren Einstand. Und Letzterer machte seine Sache als Aushilfszuspieler (eigentlich ist Viktor Außenangreifer) sehr gut.
Bereits in Satz 1 zeichnete sich ab, was für die gesamte Begegnung charakteristisch werden sollte – es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Beide Mannschaften mussten sich ihre Punkte zumeist redlich erspielen und erkämpfen – leichte Fehler gab es hüben wie drüben selten zu sehen. Dabei hatte sich der TuSpo von Anfang an auf die durchschlagskräftigen Angreifer eingestellt. „Wir haben sie selbst immer wieder unter Druck gesetzt“, urteilte Angreifer Thomas Jung später „Und unsere Angriffe haben von fast allen Positionen gesessen.“
Bis zum 17:13 im ersten Satz hielt der TuSpo den TV Jahn Kassel stets mit zwei bis drei Punkten auf Distanz. Sichere Feldabwehr, zielstrebiger Spielaufbau und erfolgreicher Abschluss meist über Andrej Jeske oder Eddi Smolenicki – so lautete das Erfolgsrezept. Dennoch mussten die Grebensteiner in der Schlussphase des ersten Durchgangs zittern: Weil der TV Jahn im Angriff immer zwingender wurde, schmolz der knappe Vorsprung, die Gastgeber glichen aus und waren am Drücker (23:23). Doch ein leicht verschlagene Ball der Kasseler sowie ein erfolgreicher Angriff von Alexander Klein-Schmidt besiegelten den Satzgewinn für Grebenstein. Der letzte Ball von Alexander landete zwar im Seitenaus, doch der Gästeblock hatte den Ball deutlich sichtbar touchiert.
Der zweite Durchgang startet aus Grebensteiner Sicht eher durchwachsen. Das zuletzt immer sehr stabile eigene Sideout gelang nicht so richtig und die Annahme kam mit den nun druckvolleren Jahner Aufschlägen nicht wirklich gut zurecht. Trotzdem gelang es irgendwie, diesen Satzhälfte recht ausgeglichen zu gestalten. Beim Stand von 15:17 dann der Vorentscheidende Einbruch. Der TV Jahn zogt auf 21:16 und 23:19 davon, der Satzverlust drohte. Die Gastgeber ließen sich nicht mehr beirren und zogen mit dem 25:20 in Sätzen gleich.
Auch der dritte Satz verlief völlig ausgeglichen. Wie erwartet hatte der TV Jahn nun Oberwasser und hielt sein hohes Niveau im Angriff. Keine der beiden Mannschaften schaffte es, sich mit mehr als zwei Punkten abzusetzen. Der TuSpo war in Angriff und Feldabwehr zwar leicht überlegen, Kasseler gelang es aber immer wieder über den Aufschlag zu punkten. Es entwickelt sich ein umkämpfter und ausgeglichener Satz, bei dem sich Grebenstein zwar kurz vor Ende leicht absetzen konnte (23:20), um dann aber durch ein bis zwei kleine Wackler beim 23:24 eine Satzball gegen sich zu haben. Höchste Zeit wieder in den Fehlerfrei-Modus zu schalten und diesmal sogar 3 Satzbälle abzuwehren und am Ende den dritten Satz mit 29:27 für sich zu entscheiden.
In Satz 4 ging der TuSpo zunächst in Führung (8:5), die Hausherren konterten aber mit beherzten Angriffen und glichen beim 12:12 aus. Grebenstein zeigte in seinem Spiel nun Licht und Schatten – so wurden beispielsweise zweimal vom Gegner direkt servierte “Dankebälle” fahrlässig ins Netz bzw Aus gewuchtet. Damit verschenkte unser Team die Vorteile durch ein gutes Aufschlagspiel. Beim Stand von 16:18 bissen sich die Gäste ein ums andere mal am Kasseler Block fest und begannen zu wackeln (18:22). Zwei Ballwechsel und ein weiteres Break später hatte der TV Jahn den Satz auf dem Silbertablett (24:19), doch Grebenstein steckte nicht auf. Nach erfolgreichem Angriff durch Johannes Weldner einem Jahner Angriffsfehler nahmen die Gastgeber eine Auszeit (24:21), nach der die Kasseler Annahme (Abstimmungsfehler) postwendend ein As kassierte (24:22). Letztendlich machte der TV Jahn im nächsten Ballwechsel trotz eines harmlosen Angriffs im Doppelblock dicht und holte mit 25:22 diesen Durchgang.
Der fünfte Satz musste entscheiden – er wurde aus Zeitmangel, die Uhr war schon weit fortgeschritten, auf 15 Punkte verabredet.
Der TuSpo startete stark in diesen Satz. Mit tolle Stimmung auf dem Feld und der Ersatzbank beflügelte sich unser Team zu neuer Stärke. Nach der vorherigen Satzniederlage besann man sich in diesem entscheidenden Satz wieder auf seine bekannten Stärken. Der Druck in Aufschlag und Angriff wurde erhöht und so konnte über eine stabile Annahme um Viktor Lieder und Klaus Schäfer ein variables und genaues Zuspiel aufgezogen werden, dass dem Gegner aus Kassel nun zunehmend Probleme bereitete (5:2). Den Grebensteinern gelangen immer wieder kurzen Punkteserien (9:5). Eine gesunde Balance aus Risiko und Geduld waren im Angriffspiel gefragt, da die Gastgeber weiterhin mit viel Kampfgeist dagegen hielten. Schien bei 12:7 für den TuSpo eine Vorentscheidung gefallen, war der Satzgewinn beim 13:10 plötzlich wieder in Gefahr. Dann zogen die Grebensteiner noch einmal an und hatten beim Stand von 14:10 vier Satzbälle. Diese brauchten sie nicht denn der erste Satzball, geschlagen von Jens Eichhorn, landete im Feld der Hausherren.
Mit diesem Sieg klettert der TuSpo in der Tabelle auf den zweiten Platz hinter das ungeschlagene Team von Dynamo Windrad. Diese Leistung gilt es nun beim letzten Heimsspiel zu bestätigen Hier erwartet der TuSpo den FSV Dörnhagen mit unserem ehemaligen Mitspieler Torge Kühlborn .
Es spielten: J. Eichhorn, A. Jeske, T. Jung, A. Klein-Schmidt, V. Lieder, K. Schäfer, E. Smolenicki, J. Weldner und J. Kühlborn