TuSpo Grebenstein – Dynamo Windrad 1:3 (25:10, 21:25, 21:25, 21:25)
Nach über 90 Minuten Spielzeit und knappen Satzverläufen musste sich die Volleyballer des TuSpo Grebenstein dem Titelverteidiger und Favoriten Dynamo Windrad Kassel mit 1:3 Sätzen geschlagen geben und ging damit ohne Punktausbeute vom Parkett. Dabei zeigte unser Team vor allem im ersten Satz seine beste Saisonleistung.
Der Start in Satz eins war fast perfekt: Außenangreifer Andrej Jeske brachte die Gegner mit seinen Aufschlägen komplett aus dem Konzept, sodass der TuSpo sich schnell eine Fünf-Punkte-Führung zum Stand von 6:1 erspielte. Der taktische Schachzug, mit Mihail Ronn, der sein erstes Spiel für den TuSpo bestritt, einen groß gewachsenen Zuspieler gegen die starken Mittelangreifer der Gäste zu stellen, entfaltete sofort seine Wirkung. Die Gäste scheiterten ein ums andere mal am Grebensteiner Block und der TuSpo konnte seinerseits immer wieder erfolgreich punkten. Die Angriffsspezialisten Paul Lielischkies und Daniel Lieder meldeten sich früh zum Punktesammeln an. Die Gastgeber dominierte den Satz nach belieben, insbesondere Paul Lielischkies war von Beginn an „on fire“. Spätestens als Thomas Jung die Grebensteiner mit 17:7 in Führung brachte, war der erste Satz entschieden. Ein starker Blockpunkt und einer seiner Powerschläge, zwei Zähler von Daniel Lieder stellten auf 19:7. Mit einer gelungenen Feldabwehr von Mihail Ronn und dem verwandelten zweiten Satzball durch Andrej Jeske endete der erste Satz – 25:10 für den Außenseiter.
Durchgang zwei startete der tuSpo mit Heiner Schäfer für Thomas Jung. Der Satz begann mit sehenswerten Ballwechseln und starken Abwehraktionen auf beiden Seiten, zunächst oftmals mit dem besseren Ende für die Gäste, die mit 4:1 in Führung gehen konnte. Doch der TuSpo bewies Kampfmentalität und zeigte, wie schon im letzten Spiel gegen Elgeshausen, viel Widerstand gegen den tabellarischen Favoriten. Mit guten Blocks und langem Atem kämpften sich die Gastgeber auf 6:7 heran. Windrad blieb jedoch cool, spielte das eigene Spiel jetzt konzentriert und hatte nun auch das Quäntchen Glück auf seiner Seite. Die langen Ballwechsel gingen alle an die Gäste. Die Kasseler konnten sich beim Stand von 13:9 erstmals etwas absetzen, bis Grebenstein zum Gegenangriff ansetzte. 5 Punkte in Serie, davon 2 Asse von Viktor Lieder brachten die erste Wende des Spiels und das 14:13 für die Gastgeber. Doch der Meister des Vorjahres konnte nach einer Auszeit wieder aufschließen und punktete zum 16:16 Ausgleich. Dynamo zog das Tempo an und gelang durch drei erfolgreiche Angriffe wieder zu einem 4-Punkte Vorsprung (21:17). Diesen konnte das Team ins Ziel retten und den zweiten Satz mit 25:21 für sich entscheiden.
Den dritten Satz begann der TuSpo mit einer Umstellung. Für Heiner Schäfer ging Mihail Ronn auf die Außenposition und Eugen Kopp übernahm die Zuspielposition. Beide Teams punkteten zu Beginn des Satzes im Gleichschritt, nach kurzer Grebensteiner Führung kam Windrad heran und glich zum 8:8 aus. Den Lauf der Aufholjagd mitgenommen, zogen die Gäste auf 8:11 davon, weil die Grebensteiner Angriffe nicht mehr so zwingend waren und die ein oder andere knappe Entscheidung entlang der Auslinie zugunsten der Gäste ausfiel. Der TuSpo reagierte sowohl beim Stand von 10:14 als auch kurz darauf bei 12:17 mit einer Auszeit um den Run der Gäste zu brechen. Doch gute Aufschläge und aggressive Arbeit am Netz brachten Dynamo auf 16:20 in Front. Der TuSpo geriet unter Druck und die Gäste spielte sich mit mutigen Angriffen zum 19:23. Beim Stand von 19:24 hatten sich die Dynamos gleich 6 Satzbälle erspielt, doch Eugen Kopp hatte mit seinen wuchtigen Aufschlägen etwas dagegen und ließ die Hausherren noch mal auf 21:24 herankommen, bis die Gäste den Sack zum 25:21 zumachen konnten.
Grebenstein startete mit Stefanie Schmacke und Jörg Kühlborn im Zuspiel und Hendrik Braun auf der Außenposition in den vierten Durchgang und konnte mit 3:1 in Führung gehen. Erneut zeigte sich Windrad kämpferisch und ließ den TuSpo im Block mehrfach abblitzen, sodass die Gäste mit 7:10 die Führung übernahmen. Mit zu vielen eigenen Fehlern im Abschluss oder am Netz machten sich die Gastgeber das Leben selbst schwer und liefen bei 16:20 einem 4-Punkte-Rückstand zu Beginn der Crunchtime hinterher. Beide Teams lieferten sich einen kämpferischen Schlagabtausch zum Satzende, mit hitzigen Entscheidungen und vielen Emotionen, denn die Kasseler wollten ungern in den Tiebreak gehen. Dynamo blieb am Ball und pflückten mit einem ihrer zahlreichen Blocks genau zum richtigen Zeitpunkt den Grebensteiner Angriff herunter und erhöhte auf 21:16. Mit einem erfolgreichen Angriff gelang das 22:18 und kurz darauf sicherte sich Windrad durch einen starken Endspurt mit 25:21 den 4. Durchgang und damit 3 Punkte für die Tabelle.
„Dynamo Windrad war heute der erwartet starke Gegner. Im ersten Satz haben wir fast fehlerfrei gespielt. In den Folgesätzen nehmen wir im Aufschlag den Druck ein bisschen raus, sie fangen an richtig gut anzunehmen, haben dazu die Hand an jedem Ball unserer Angreifer, das macht es wirklich schwer. Wir haben uns ein bisschen aus dem Konzept bringen lassen, waren teilweise in Block-Abwehr unorganisiert. Eine knappe, ärgerliche Niederlage“ resümiert Johannes Weldner nach dem Spiel zutreffend.
Es spielten: H. Braun, A. Jeske, T. Jung, E. Knopp, D. Lieder, V. Lieder, P. Lielischkies, M. Ronn, H. Schäfer. S. Schmacke, J. Weldner und J. Kühlborn